Mission: 2nd-Hand

Ja, ich habe eine Mission!



 


Welche? In ganz einfachen Worten will ich die Welt besser machen!

Aber zuerst zum Anfang:

Es ist keine zwei Wochen her, da gab mir eine liebe Freundin eine Mode-Zeitschrift mit den Worten: "Du willst doch zu bloggen anfangen- hier sind ganz viele Berichte von Bloggern drinnen!". Die Berichte waren auch wirklich sehr interessant und gut gemacht. Doch es gab eine Titelzeile auf dem Magazin, die hat mich ganz neugierig gemacht:


" Low Budget- Top Style: Die günstigsten Winter-Outfits aller Zeiten!" 

Aller Zeiten? Na, da war ich ja mal gespannt! Ich blätterte eifrig bis zu der im Inhaltsverzeichnis angegebenen Seite. Und dann traf mich der Schlag: Ein neu gekauftes Outfit bestehend aus Jeans, Shirt, Schuhen und Jacke für € 300! Neeeeeee oder?


Mädls, bitte bitte bitte: FÄLLT NICHT AUF SOLCHE "TIPPS" REIN!

Es geht:


1.) viel billiger

2.) viel umweltfreundlicher

3.) viel regional-sozialer

4.) viel global-sozialer



 Wie?

 

 Second-Hand Kleidung kaufen!

Und zwar ganz dezidiert nicht nur in 2nd Hand Läden sondern auch in Sozialkaufhäusern.

Ich bin wahnsinnig gern in Sozialkaufhäusern unterwegs und picke mir da gerne viele schöne Sachen heraus- die möchte ich euch hier als Outfitkombinationen zeigen und vielleicht euch auch inspirieren- das wäre der Idealfall- ganz viel Second-Hand zu kaufen.

Warum?


1. Argument: Billiger

 

Man zahlt wirklich nur einen Bruchteil des ursprünglichen Preises. Ich hab schon ganz viele Schnäppchen gemacht- aber ja klar, man (frau) muss suchen. Ein bisschen zeitintensiver ist es, aber es lohnt sich für einen einzigartigen, eigenen Look Zeit zu investieren- ist ja auch die Zeit, die man in sich selbst bzw. sein Aussehen investiert. 

2. Argument: Umweltfreundlichkeit

 

Nun, egal ob man sich dazu entschließt unglaublich teure Bio-Kleidung zu kaufen: Letztendlich muss auch für die Herstellung dieser Kleidung Wasser und Energie verwendet werden, CO2 wird beim Transport  vom Hersteller zum End-Lieferanten frei etc. Sie ist somit nur ein Stück umweltfreundlicher, als die bei H&M erhältliche Kleidung (kommt natürlich immer auf die Richtlinien der Kleidungsunternehmen an).
 Die einzig umweltfreundliche Kleidung ist und bleibt Kleidung, für die schon mal Wasser und Energie verwendet wurden, die aber dem Kleidungsmarkt wieder bereitgestellt wurde: Second-Hand also. 

3. Argument: Hilfe für die Region

 

Hier geht es mir um die Sozialkaufhäuser. Diese leben von Sachspenden, die sie wieder aufwerten und zum Verkauf anbieten. Die Aufwertungsarbeit erfolgt durch zB Langzeitarbeitslose, die in besagten Sozialkaufhäusern eine Anstellung finden. Somit tut man nicht nur für die Umwelt und seinen Geldbeutel was Gutes, sondern hilft auch die Solidarität in der Region zu stärken.

Also:  Das Wort "Sozialkaufhaus" + euren Wohnort bei Google eingeben und los geht's Shoppen!

4. Argument: Globale Solidarität

 

Wenn man keine Fair-Trade-Kleidung kauft (und das ist meist der Fall bei Kleidung von  Zara, H&M & Co), muss man schlichtweg davon ausgehen, dass sie meist in China, Bangladesch, Indien oder Kambodscha hergestellt wird- oft von minderjährigen Nähern und Näherinnen, die für einem Hungerlohn 12 Stunden oder mehr schuften müssen. 

(hier eine interessante Doku-Reihe des 3Sat dazu: 3Sat)

Bei jedem Kleidungsstück, dass man NICHT bei H&M und Konsorten kauft, sondern eben Second-Hand erwirbt, zeigt man den Textilkonzernen, dass man nicht einverstanden ist mit dieser "Geschäftsgepflogenheit" und dass man sich bewusst gegen  Sklaven- und Kinderarbeit einsetzt. Also: 


    Soziale Verantwortung tragen und Second-Hand-Kleidung kaufen!!!


Das auch Blogger vor sozialer Verantwortung nicht gefeit sind, kann man auf folgender Seite sehen. Vier norwegische Blogger wurden für eine Doku mit den Arbeitsbedingungen in Kambodscha konfrontiert:


Doku: Blogger & Textil-Sklaven


Gegenargumente: Gebrauchte Kleidung ist iiiiiiiiiiiiih!

 

Ja, es gibt vielleicht einige Vorbehalte gegen Second-Hand-Kleidung.
"Es ist schon mal von jemanden getragen worden, iiih!", "Es ist so vieles kaputt!" Höre ich oft.
Hier muss ich klar sagen: Ja, die Klamotten sind schon mal getragen worden, aber sie sind für den Second-Hand-Markt wieder "aufbereitet" worden, dh gereinigt und genäht, falls es mal Löcher etc. gab. Natürlich kann es sein, dass es bei den Tonnen an Kleidung, die 2nd-Geschäfte bzw. Sozialkaufhäuser aufbereiten müssen, etwas durchrutscht, dass nicht ganz einwandfrei aussieht oder mieft. In diesem Fall reicht es oft, die Kleidung  zu waschen (wenn man ganz pingelig ist zB mit Desinfektionswaschmittel).

Sollten man immer noch Angst davor haben, dass der vorherige Besitzer der Kleidung Lepra oder die Pest hatte, kann man zB bei online Second-Hand-Portalen nach Kleidung suchen wie zB bei Kleiderkreisel (schlechthin DER Vorreiter und ohne Gebühren) Kleiderkorb oder Mädchenflohmarkt. Hier kann man sich den Anbieter bzw. die Anbieterin der Kleidung ansehen und selbst entscheiden, ob man von dieser Person auch Kleidung kaufen möchte. Natürlich ist man hier auch nicht vor "Schwarzen Schafen" gefeit, aber das Bewertungssystem macht es einem leichter zu urteilen. 



Wenn man sich Versand- oder CO2 aber auch Frustkäufe sparen will, kann man zB bei Facebook bei vielen lokalen Mädchenflohmarkt-Seiten beitreten, die einem die Möglichkeit bieten, die Sachen beim Verkäufer direkt anzuprobieren. Ein neuer Trend sind so genannte "Tauschpartys", bei denen man im großen oder kleinen (Freundes-) Kreis Klamotten tauscht! Eine ganz wundervolle Idee!


Zu guter letzt eine Richtigstellung


Falls ich bisher den Eindruck erweckt habe, dass ich nur in Second-Hand-Klamotten rumlaufe, so tut mir das Leid, denn das stimmt nicht.
Man kann schlichtweg nicht alles nach Geschmack und in richtiger Größe im Second-Hand kriegen, vorallem wenn es zB um besondere Anlässe geht. Für meine Hochzeit ein schönes Kleid in der richtigen Größe und dann auch im Second-Hand stellte sich für mich als unüberwindliches Hindernis heraus.
 

Mir geht es eben hier bei diesem Blog nicht, darum ALLES in Second-Hand zu haben, aber um VIELES.
Ein tolles 2nd-Hand- Teil ("Keypiece" in der Modebranche genannt) kann zB das ganze Outfit aufwerten. Ich möchte euch also hier einige Kombinationsmöglichkeiten vorstellen und hoffe natürlich, dass sie euch gefallen.

Und jetzt bitte: Spread the Love of Vintage-Clothes all over the World!

Love + Vintage,






4 Kommentare:

  1. super spannender und wichtiger Artikel (: Ich finde nach allem, was man nicht in regionalen Second Hand Läden bekommt, kann man super bei Kleiderkreisel suchen. Seit ich dort angemeldet bin hab ich kein einziges neues Teil mehr gekauft! Ich mag deinen Blog, weiter so<3

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    1. Hallo Pia, freut mich ungemein, dass du hier auch vorbeischaust :)
      Natürlich hast du Recht, KK ist auch eine Alternative (zumal ich da total gerne im Forum unterwegs bin), aber als ich den Post oben geschrieben habe, war grad die Umstellung vom neuen Bezahlsystem und es hatte geheißen, dass alle es anwenden MÜSSEN und solche Geschäftspraktiken wollte ich nicht unterstützen. Jetzt wo es wieder optional ist, werde ich den Post korrigieren :)

      Werd eventuell deine Pfannkuchen heut nachbacken, sehen sehr lecker aus!

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  2. Sehr schöner Post! Ich kaufe fast ausschließlich Second Hand. Nicht nur Klamotten, sondern auch Möbel, Elektronik u.ä.
    Neben dem finanziellen Aspekt halten die älteren Dinge nämlich sehr viel länger als die neuen Sachen, da früher alles ein wenig besser hergestellt wurde...
    Ich liebe ja die Sozialkaufhäuser in München, wo ich ein paar Jahre gewohnt habe. Hab auf meinem Blog einen kleinen Führer mit meinen Lieblingsläden geschrieben:
    http://bastelbazooka.blogspot.de/p/thrifting.html
    In Berlin ist der ganze Vintage Trend leider viel zu populär, da muss man schon ein wenig weiter fahren um einen günstigen Trödelladen zu finden!

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    1. @Anni
      Freut mich, dass dir der Post so gut gefällt. Ich kaufe nämlich auch sehr gern Sachen wegen ihrer Qualität und die war nun mal früher ein wenig besser.
      Ins Münchner Sozialkaufhaus werde ich es hoffentlich dieses Jahr noch schaffen- Augsburg ist ja nicht weit weg von München.
      Das mit Berlin habe ich schon mitbekommen- nichts desto trotz liebe gerade deswegen Berlin, da fühl mich so ein wenig unter meines gleichen!

      Viele liebe Grüße

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